Neue Rohstoffe durch Trockenzerfaserung
MAMMUT-Partner, ROHPROG erschließt mit fiber-rec neue Rohstoffe durch Trockenzerfaserung
Innovatives Verfahren ermöglicht das Recycling von nassfesten und hochfesten Papieren
ROHPROG hat in Kooperation mit TBP Future die fiber-rec gegründet. Ziel der Zusammenarbeit ist die Verarbeitung von schwer recycelbaren Fasern mittels der neuartigen Trockenzerfaserung. Mit diesem hocheffizienten Verfahren ist es möglich, bisher schwer verwertbaren Materialien, wie nassfeste Papier- und Kartonprodukte in großen Mengen wirtschaftlich sinnvoll dem Recycling zuzuführen und damit neue Rohstoffquellen zu erschließen.
Christian Güntner, Geschäftsführer der ROHPROG GmbH sagt dazu:
„Mit der Tockenzerfaserung können wir nicht recyclingfähige Abfälle in den Recycling-Kreislauf bringen – eine echte Innovation in der Branche.“
Was ist Trockenzerfaserung?
Die Trockenzerfaserung ermöglicht die Einzelfaserzerlegung von Papiermaterialien ohne den Einsatz von Wasser und ohne nennenswerter Verkürzung der Fasern. Damit ist das Verfahren besonders ressourcenschonend und nachhaltig. Die Technologie basiert auf mechanischer Zerfaserung, welche die Fasern aus den Materialien weitgehend extrahiert und für die Wiederverwendung aufbereitet.
Gleichzeitig werden Nicht-Papier-Bestandteile wie Metall oder andere Fremdstoffe im Zerfaserungsprozess gelöst, wodurch die Qualität des Fasermaterials erheblich verbessert wird.
Das innovative Verfahren erlaubt, verschiedene, bisher schwer recycelbare Materialien wie nassfeste und hochfeste Papiere sowie Kartonagen zu verarbeiten. Diese Materialien sind in großen Mengen verfügbar, waren bisher aber mit herkömmlichen Mitteln nicht nutzbar und konnten teilweise nur thermisch verwertet werden.
Mit der Trockenzerfaserung ist es möglich, wertvolle Rohstoffe zu gewinnen und der Papierindustrie und anderen Verwertern zuzuführen.
Die Vorteile des Verfahrens:
- Einzelfaserzerlegung ohne Faserkürzung bzw. Faserschädigung
- Sorten- und Produktunabhängig
- Trockene Sortierung möglich
- Kein Wasserverbrauch und kein Abwasser
- CO₂-neutraler Betrieb möglich
- gute Verarbeitbarkeit durch Einzelfasergewinnung
- Trennung von Stör- und Wertstofffraktionen
Beispiele für Anwendungsgebiete des Fasermaterials:
- Papierindustrie
- Dämmstoffe
- Faserbasierte Komposite
- Lärmschutzwände und Akustikplatten
- Verpackungen
- …
Ökologische und ökonomische Vorteile
Das Trockenzerfaserungsverfahren spart im Vergleich zu herkömmlichen Recyclingverfahren Energie und Wasser bei signifikant reduziertem CO₂-Ausstoß – der bioökonomische Kreislauf schließt sich. Der Aufbau der kompletten Wertschöpfungskette und der dazugehörige Kapazitätsaufbau in der Trockenfaserproduktion wird vom BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – unterstützt.
Ökonomisch gesehen bedeutet das: reduzierte Kosten gegenüber Frischfasern und Erschließung bisher ungenutzter Rohstoffquellen.